Erlebnisbericht
In einer bitter kalten Winternacht, steigt ein grosser, schwerer Mann ins Taxi, nennen wir ihn Fritz. Er kann sich kaum auf den Beinen halten, aber den Ort wo er hin möchte, nennt er mir in verständlichen Worten. Kaum sind wir los gefahren, schläft der Mann ein. Am Bestimmungsort erwacht Fritz, nach einigem Rütteln und Schütteln. Er bezahlt die Taxifahrt und es gelingt ihm, sich irgendwie aus dem Fahrzeug zu hissen. Draussen, oh je, plumpst Fritz auf den Boden und bleibt, alle Viere von sich gestreckt auf dem kalten Asphaltboden liegen. Was mache ich jetzt? Auf keinen Fall kann ich Fritz einfach liegen lassen, er könnte ja erfrieren. Beherzt versuche ich, ihn auf die Beine zu kriegen. Nach mehreren Anläufen und einigem Ziehen und Stützen gelingt das auch. Zum Haus von Fritz sind es zum Glück nur einige Schritte, die Fritz allein schaffen könnte. Aber Halt, da ist noch eine Kellertreppe, wo er hinunter stürzen könnte. Damit Fritz sicher bei seiner Haustüre ankommt, begleite ich ihn. Die nächste Herausforderung wartet schon, wo ist der Schlüssel zur Haustüre? Fritz instruiert mich und ich klaube den Schlüssel aus der Jackentasche hervor. Es ist für Fritz schwierig das Schloss zu treffen, um die Haustüre zu öffnen. So nehme ich ihm kurzerhand die erfolglosen Zielübungen ab, öffne die Haustüre und schubse Fritz ins warme Haus.
Zurück im Taxi muss ich zuerst einmal kurz durch atmen. Die freiwillige Hilfeleistung hat sicher 10 Minuten gedauert, eigentlich hätten wir Taxichauffeure für Solches keine Zeit. Ich habe aber ein gutes Gefühl, weil ich einem Menschen geholfen und trotz Zeitdruck meine mitmenschliche Verantwortung wahrgenommen habe. Schon ruft die Zentrale und gibt den nächsten Fahrauftrag durch.