19.10.32016: Baltimore – Rückverschiffung des Wohnmobils nach Hamburg
Am Sonntag, 16. Okt. 2016 fahre ich in rascher Fahrt zum Hotel Best Western in der O’Donnell Street in Baltimore.
Auf dem Campground Rambling Pines, Woodbine, wo ich die letzte Nacht im Wohnmobil verbracht habe, habe ich noch alle Wassertanks entleert und mich vergewissert, dass der Gastank und die Gasflaschen leer. Für die Rückverschiffung müssen diese absolut leer sein.
Ich hatte genügend Zeit, um mit der Vorbereitung des Wohnmobils für die Rückverschiffung zu beginnen, ein Spaziergang zum Büro der Firma Pride International lag auch noch drin. Die Firma Pride wickelt die Verschiffung mit der Reederei ab und wird mir die notwendigen Frachtpapiere aushändigen.
Den Montag, 17. Okt. 2016 nutze ich, um alles noch Notwendige für die Rückverschiffung des Wohnmobils nach Hamburg vorzubereiten:
- Pride International: Terminabsprache zur Entgegennahme der Speditions- und Zolldokumente. Auf Anraten der netten Mitarbeiterin, werde ich das Wohnmobil einen Tag früher als eigentlich vorgesehen im Hafen abgeben. So bin ich sicher, dass ich den Flug von Washington Dulles Airport nach Zürich nicht verpasse.
- Escort Service: Um in den Hafen vor Baltimore zu gelangen, ist ein akkreditierter Escort Service vorgeschrieben. Eine Person dieses Begleit-Dienstes wird mich bei der Abgabe des Wohnmobils ins Hafengelände, durch den Zoll und bis zur Übergabe des Wohnmobils an den Spediteur begleiten. Ich bin ja gespannt und ehrlich gesagt, auch etwas angespannt, ob das Treffen mit dem Escort Service klappen wird. Nach 3 Telefonaten mit je anderer Auskunft bezüglich Reservation des Begleittermins bin ich etwas verunsichert.
- Transfer vom Hotel in Baltimore zum International Airport Dulles in Washington (rund 100 km): Ist ja klar, dass ich einen möglichst günstigen Transport von Baltimore nach Washington suche. Ich rufe verschiedene Taxi Unternehmen an und entscheide mich dann für das günstigste Angebot von 165.00 $.
Am frühen Nachmittag bin ich mit dem Vorbereiten des Wohnmobils für die Rückverschiffung fertig. Das Innere muss sog. Blick-leer sein, d.h. alles was irgendwie sichtbar ist, muss in den Schränken und Schubladen verstaut werden. Ich decke auch, auf Anraten der Firma Seabridge, das Bett, die Polster und den Boden mit Plastik ab. Da gehen die Meinungen auseinander, ob das wirklich nötig ist. Ich denke, das Abdecken ist ein Schutz.
Nun möchte ich das Wohnmobil in einer Truck Wash-Anlage (Waschanlage für Lastwagen) waschen lassen. Kaum zu glauben, dass sich in der Hafen- und Industrie-Metropole Baltimore keine Truck Wash-Anlage finden lässt. So bleibt mir nichts anderes übrig als mit meinem Ha Ra®️- Reinigungsgerät das ganze Fahrzeug von Hand zu reinigen.
Am Dienstag, 18. Okt. 2016 gilt es nun ernst. Um 11:00 Uhr, nach dem letzten Schliff und der letzten Kontrolle fahre ich notabene ohne Nummernschilder – die sind bereits im Rucksack verstaut, damit ich sie nicht vergesse – die paar 100 Meter zur Firma Pride.
Bei Pride sind die Formalitäten rasch erledigt. Die nette Mitarbeiterin ist etwas erstaunt, dass den Escort Service informieren solle, das sei eigentlich nicht so abgemacht. Aber sie ruft dann an und man verspricht, mich nach der Mittagspause abzuholen.
Pünktlich zum vereinbarten Termin, trifft die Mitarbeiterin vom Escort Service ein und wir können gemeinsam die letzte Etappe in Angriff nehmen. Ich werde wirklich ins Hafengelände, zur Zollabfertigung und zum Spediteur begleitet. Das ist sehr angenehm und hilfreich, denn die erfahrene Dame kennt sich aus und kann alle notwendigen Papiere vorlegen. Für diesen Service, der eigentlich aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist, bin ich sehr dankbar.
Bei der Übergabe des Wohnmobils an den Spediteur staune ich, als ein Mitarbeiter mit dem Messband von Hand das Wohnmobil vermisst. Selbstverständlich assistiere ich. Die Vermessung ist notwendig, da sich die
Frachtrate nach den Kubikmetern des Wohnmobils bemisst. Anyway, nach dieser Prozedur heisst es, das Wohnmobil bei den bereits wartenden Fahrzeugen zu parkieren, die Spiegel einzuklappen und den Schlüssel abzugeben. Adieu Wohnmobil und auf Wiedersehen in Hamburg.
Die Dame vom Escort Service fährt mich zurück zum Hotel. Nun habe ich noch Zeit für eine kurze Besichtigung von Baltimore. Das Hotel bietet einen Shuttle Bus an, der stündlich ins Zentrum von Baltimore fährt und einem dann wieder abholt. Diesen Service nutze ich natürlich.
Das was ich auf dem kurzen Spaziergang entlang der Hafenpromenade und durch’s Stadtzentrum von Baltimore sehe, gefällt mir sehr. Schade, dass ich nicht mehr Zeit habe, um Baltimore zu erkunden.
Mittwoch, 19. Okt. 2016: Heute ist der Tag des Rückfluges nach Hause. Das bedeutet Abschied nehmen von Nordamerika und meiner wunderbaren Reise. Ja, etwas Wehmut habe ich schon, andererseits freue ich mich sehr auf mein Zuhause.
Der Fahrer fährt pünktlich wie vereinbart beim Hoteleingang vor. Ich komme sozusagen in den Genuss einer Taxifahrt mit Familienanschluss. Der Chauffeur ist vor ein paar Jahren von Ägypten nach Kanada ausgewandert, arbeitet hauptberuflich an der Reception und als Chauffeur des Hotels. Heute sei sein arbeitsfreier Tag. Im Auto sitzen seine Ehefrau und die zwei kleinen Töchterchen. Sie hätten in der Nähe von Washington noch etwas zu erledigen, deshalb fahre die Familie mit. Ich finde das sympathisch und erfahre so etwas über ihr Leben in Kanada.
Die Zeit bis zum Abflug vergeht schnell und pünktlich um 20:36 Uhr hebt die Maschine der Icelandair Richtung Reykavik wo ich dann umsteigen muss, ab.
Am Donnerstag, 20. Oktober 2016 komme ich um 13:00 auf dem Flughafen Zürich Kloten an. Das ist das Ende der langen, intensiven und erlebnisreichen Reise im eigenen Wohnmobil quer durch Kanada.