18. 06.2016: Chester – Mahone Bay – Lunenburg (38 km)
Von Chester aus fahre ich alles der Küste entlang bis nach Mahone Bay. Die Landschaft ist wunderbar. Kleine Seelein und Büchtlein wechseln sich ab.
Marone Bay ist ein kleines Städtchen in einer geschützten Bucht. Das Erste, das mir begegnet, ist ein Hochzeitsgesellschaft bei einer der zahlreichen Kirchen.
Nach einem kurzen Rundgang, bei dem ich zum ersten Mal mit den kanadischen Distanzen konfrontiert werde, fahre ich weiter nach Lunenburg. Lunenburg ist ein schön herausgeputztes Städtchen mit einer wechselvollen Vergangenheit. Es kamen deutsche und französische Siedler nach Lunenburg. Die Stadt wurde schachbrettartig aufgebaut und jeder Siedlerfamilie wurde ein Grundsdtück mit Garten (der allerdings ausserhalb der Stadt liegt) zugeteilt. Der Fischfang und die Fischverarbeitung sowie der Schiffsbau spielten eine zentrale Rolle. Heute ist davon nicht mehr viel vorhanden. Der Tourismus die wichtigste Einnahmequelle des Städtchens. Lunenburg gehört übrigens zum anerkannten UNESCO Welterbe.
Auf meinem Spaziergang durch die Stadt, bzw. etwas ausserhalb des Touristenstromes begegne ich einer Dudelsackspielerin in voller “Tracht”. Sie sei engagiert worden, um einem Hochzeitspaar ein Ständchen zu bringen. Nach einer Stunde wartet die Frau immer noch auf ihren Einsatz. Leider habe ich mich nicht getraut, von der Frau ein Foto zu machen.
Sonntag, 19.06.2016
Den Sonntag verbringe ich in Lunenburg. Am Morgen setze ich mein Radel in Gang und unternehme ein kurzes Velotürchen – erstaunt stelle ich fest, dass ich offenbar die einzige Person bin, die mit dem Velo unterwegs ist. Lunenburg ist auch keine Velostadt, es geht immer entweder steil auf- oder steil abwärts.
Eigenartig ist auch, dass die Touristenstadt Lunenburg am Sonntag wie ausgestorben erscheint. Die meisten Geschäfte sind geschlossen und die Strassen sind leer. Das scheint den Kutschenfahrern und -Fahrerinnen zugute zu kommen, diese sind so scheint es, pausenlos im Einsatz.
Besonders erwähnenswert ist das Haus, in dem sich die Tourist-Information und die Réception des Camping-Platzes befinden.
Es ist ein nachgebautes Blockhaus. Blockhäuser, welche ich auch in anderen Provinzen gesehen habe, waren Verteidigungsposten im Krieg von Kanada gegen Amerika. Die blauen Stühle vor dem Blockhaus scheinen kanadische Universalliegestühle zu sein, man trifft sie in allen Farben und überall an. Sie sind übrigens sehr bequem.